Mittwoch, 18. Mai 2011

Nachträgliche Gedanken zum ESC 2011

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber der Tag nach dem ESC, der meistens erst am frühen Nachmittag beginnt, weil man bis in die frühen Morgenstunden mit Freunden zusammensaß, fühlt sich irgendwie leer an.
Im Kopf schwirren einem noch die Bilder von übertriebenen Performances und schrillen Kostümen herum, man trällert und summt noch die ein oder andere Melodie, die hängen geblieben ist, doch irgdendwas scheint nicht zu stimmen.
Bis einem dann auffällt: jetzt heißt es wieder ein ganzes Jahr lang warten!

Doch anstatt über die lange Wartezeit zu jammern, blicken wir lieber noch einmal zurück, was der diesjährige ESC alles zu bieten hatte.  

"Feel your heart beat!" - so lautete das Motto für den seit 1983 erst zum zweiten Mal in Deutschland stattfindenden Soncontest. Damals konnte Nicole mit "Ein bisschen Frieden" die Musikveranstaltung ins eigene Land holen. "Feel your heartbeat" hätte ich persönlich zwar für sinnvoller gehalten, aber man findet ja immer ein Haar in der Suppe.


Durch den Abend führten Stefan Raab, der schließlich großen Anteil daran hatte, den ESC nach Deutschland zu holen, Komikerin Anke Engelke und Judith Rakers. Letztere kam mir zwar bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen, bis mir Onkel Wiki dann erklärte, dass sie unter anderem die Tagesschau moderierte.

Tja und was soll man sagen? Die Drei haben ihren Job echt gut gemacht, es gab nichts daran auszusetzen. Mag sein, dass Anke besser ankam, als z.B. Raab, weil der vielleicht doch ein wenig zu sehr auf den Teleprompter fixiert war, doch dafür machte er mit dem Auftakt wieder alles wett. Denn wie genial war bitte die rockige Version vom letztjährigen Siegersong "Satellite" ?

Doch nicht nur die Moderatoren, sondern auch die Technik überzeugte und zwar auf ganzer Linie.  Die rießige LED-Leinwand war wohl das Meisterstück des Abends und ließ den ein oder anderen Auftritt in einem besseren Licht erscheinen, als eigentlich angemessen. Besonders beeindrucksvoll fand ich die Weltkugel, die langsam aufstieg, als der Finne seinen Beitrag vortrug. Das wurde nur noch durch die wunderschönen Vollmond- und atemberaubenden Sonnenaufgang-Landschaften, als der Franzose seine Oper schmetterte, getoppt. In der Halbzeitpause wurden wir von Jan Delay unterhalten, der live sowieso ein Genuss ist.
 
Bei der Punkteverteilung gab es die übliche Punkteschieberei, die dieses Jahr aber nicht unbedingt so extrem war, wie sonst immer. Außerdem dürfen wir uns nicht beklagen, schließlich haben wir unseren österreichischen Nachbarn ganze 12 Punkte zugeschoben (und bekamen dafür 10 zurück) und von den Eidgenossen bekamen wir ebenfalls gute 8 Punkte. Zugegeben: die Punktevergabe an die Nachbarn ist bei uns (noch) nicht so extrem, wie in den osteuropäischen Ländern, aber es ist nunmal auch Fakt, dass z.B. in Kroatien, dieselbe Musik, wie z.B. in Bosnien oder Serbien gehört wird (meistens Folklore).


Wie jedes Jahr gab es auch dieses Mal wieder einige Auftritte, die Eindruck (positiv und negativ) hinterlassen haben. Da wären z.B. die hyperaktiven Zwillinge aus Irland, die rockenden Zwerge aus Moldawien und die Sandkastenspielerin aus der Ukraine.

Fazit:
Die Deutschen loben sich ja nur ungern, doch von überall hört man Lob. Der ESC 2011 war wohl einer der Modernsten überhaupt und die Messlatte für alle nachfolgenden ESCs wurde sehr hoch gesetzt. Inhaltlich kann man sich streiten, doch sämtliche Rahmenbedingungen (Technik, Moderation, Zuschauer, Location etc.) waren nahezu perfekt. Ich freue mich auf nächstes Jahr!

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