Mittwoch, 25. Mai 2011

Crossover

Ich muss mich hier jetzt mal outen: Ich bin ein absoluter Serienjunkie.

Die Hälfte meines Zimmers wird von Regalen ausgefüllt, die mit Staffeln (& Filmen) vollgestopft sind, im Internet verbringe ich die meiste Zeit auf Seiten, die über Serien berichten oder auf Foren, in denen es um Serien geht und in meiner Freizeit gibt es für mich nichts Besseres, als mich vor den Fernseher zu pflanzen und eine DVD einzuschieben.

Es gibt viele großartige Serien, die großartige Geschichten rund um großartige Charaktere erzählen. Was könnte es dann Besseres geben, als zwei Serien für eine Folge miteinander zu verschmelzen? In der Seriensprache wird so etwas Crossover genannt.
Man nehme die Charaktere der einen Serie und lasse sie in einer (von der Machart her oft ähnlichen) zweiten Serie auftreten. So gab es z.B. schon Crossover-Episoden bei verschiedenen CSI-Ablegern oder zwischen Futurama und den Simpsons und zwischen Grey's Anatomy & dessen Spin-Off Private Practice.

Meine Traum-Crossover-Folge wäre diese hier:

30 Rock & Parks and Recreation



30 Rock, das seit 2006 auf NBC ausgestrahlt wird, konnte schon sämtliche Emmys abräumen: Beste Comedyserie, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Bestes Drehbuch und und und. Doch nicht nur bei den Emmys konnte die Serie punkten, auch bei den Golden Globes und den Screen Actors Guild Awards ging man nicht leer aus. Die Serie von und mit Erfinderin Tiny Fey kommt mittlerweile auf 5 Staffeln und wurde bereits für eine 6. Staffel verlängert, die womöglich auch die letzte sein wird, da der Vertrag von Hauptdarsteller Alec Baldwin ausläuft. 



Parks & Recreation läuft ebenfalls bei NBC und ging 2009 das erste Mal auf Sendung. Die Serie stammt aus den Federn von zwei Autoren, die schon bei The Office am Werke waren, daher auch die große Ähnlichkeit (beides Mockumentaries). Genau wie 30 Rock, kommt die Serie sehr gut bei den Kritikern an wurde aber bisher häufig übersehen, wenn es um Preise ging, einzig Amy Poehler schaffte eine Nominierung bei den Emmys. Dafür kann man sich auf ein gutes Zielgruppenrating verlassen und auf eine wachsende Zuschauerschaft. Parks & Rec kann auf bisher 3 Staffeln zurückblicken, die 4. wurde schon bestellt.

Was für ein Crossover spricht:

- es sind beides Comedyserien
- Tina Fey (Hauptdarstellerin, Erfinderin und ausführende Produzentin) und Amy Poehler (Hauptdarstellerin und Produzentin) sind gute Freunde und haben sogar schon einen Film zusammen gedreht und wenn die beiden ihr ok geben, dürfte wohl nichts mehr im Wege stehn
- beide Serien laufen beim gleichen Sender, es gäbe also keine rechtlichen oder vertraglichen Hindernisse
- sämtliche Charaktere beider Serien sind herrlich schräg und auch der Humor ähnelt sich, das heißt inhaltlich könnte man die Serien gut verschmelzen lassen


Was mir aber am meisten Hoffnung auf ein Crossover macht, ist dieser Tweet hier:

Wenn sogar schon von den Machern von Parks & Rec der Vorschlag kommt und die Fans größtenteils mit 30 Rock geantwortet haben, dann dürfte es wohl nicht mehr lange dauern, oder?

Freitag, 20. Mai 2011

Wen könnte man zum ESC schicken? (2)

Weiter Vorschläge.

4) Österreich: Unsere Nachbarn aus Österreich hatten in diesem Jahr nach dreimaligem Verzicht wieder am ESC teilgenommen. Wegen allgemeinem Interesse und guter TV-Quoten, wollen sie auch nächstes Jahr wieder einen Beitrag schicken. Einmal konnten sie bisher gewinnen, nämlich im Jahr 1966, als Udo Jürgens mit "Mercie, Chérie" den ESC nach Wien holte.

Mein Vorschlag für Österreich: Bauchklang
Was so besonders an dieser Band ist? Sie brauchen keine Instrumente, um Musik zu machen! Sie erzeugen ihren Sound nur mithilfe ihrer Stimmen. Was dabei rauskommt? Eine Mischung aus Beatbox, Reggae und Hip-Hop.
Hier mal ihre Coverversion von "Son of the preacherman":


5) Schweiz: Die Schweiz war das erste Land überhaupt, das den Grand Prix gewinnen konnte. 1956 konnte Lyss Assia die Zuschauer überzeugen, 1988 holte Céline Dion den zweiten Titel für das Land, das verfassungsmäßig keine Hauptstadt hat.

Mein Vorschlag für die Schweiz: Lunik
Die Rock- und Popband, welche 1997 gegründet wurde, brachte insgesamt schon 5 Alben auf den Markt, von denen es zwei an die Spitze der schweizer Charts schafften.



6) Italien:  Nachdem das Land 14 Jahre lang den ESC boykottiert hatte, trat man in diesem Jahr wieder an und landete prompt auf dem zweiten Platz. Zweimal (1964 und 1990) konnte das stiefelförmige Land den Titel bereits gewinnen und nach dem Erfolg dieses Jahr wird man bestimmt auch nächstes Jahr wieder antreten.

Mein Vorschlag für die Italiener:  Zucchero
Dieser international bekannte und erfolgreiche Künstler wird wohl kaum am ESC teilnehmen (hat er auch gar nicht nötig), aber man darf ja träumen. Zucchero (zu deutsch: Zucker) ist schon seit 1970 im Geschäft und schaffte es mit seinem Album "Oro incenso e birra" zum meistverkauften Album in der italienischen Geschichte.


Donnerstag, 19. Mai 2011

Wen könnte man zum ESC schicken?

Hier mal eine kleine Liste von Künstlern, die ich gerne mal beim ESC sehen würde.

1) Spanien: Die Spanier erlebten mehr Tiefen als Höhen mit ihren Teilnahmen am Songcontest, aber eines muss man ihnen zugute halten: sie bleiben ihrer Muttersprache treu! Und sind wir mal ehrlich, Europa besteht aus so vielen unterschiedlichen  Ländern, Kulturen und Sprachen, wieso sollte man das nicht auch zeigen? Gerade weil in den Charts fast nur ausschließlich englischsprachige Lieder zu finden sind, sollte man doch beim ESC zeigen, dass es auch anders gehen kann. Ich jedenfalls freue mich immer, wenn ein Land in der Muttersprache singt.

Mein Vorschlag für Spanien ist daher:  David Bisbal
Fast wäre er schon einmal beim ESC gelandet, nämlich 2001, als er beim spanischen Vorentscheid zum ESC "Operación Triunfo" den zweiten Platz belegte und schließlich als Backgroundsänger mit der Gewinnerin mitdurfte. Er erfreut sich auch großer Beliebtheit in Lateinamerika.


2) Frankreich: Die Franzosen sind mit 54 Teilnahmen das Land, das am häufigsten am ESC teilgenommen hat. Dabei konnten sie 5 Mal gewinnen, zuletzt 1977. Der diesjährige Beitrag, eine Oper auf korsisch, kam nur mäßig an (Platz 15 von 25), wenn man bedenkt, dass er auch zum erweiterten Favoritenkreis gehörte. Mein Vorschlag geht daher weg von der langsamen und schnulzigen Oper, hin zu hippem, französischem Pop (mit Jazzeinfluss).

Mein Vorschlag für die Franzosen: ZAZ
2009 gewann sie einen Talentwettbewerb, 2010 folgte ihr Debütalbum, das sowohl in Frankreich, als auch in Belgien auf den erste Platz kletterte, in Deutschland reichte es zu Platz 7. Dieses Jahr wurde sie dann sogar für den Echo in der Kategorie "Newcomerin des Jahres" nominiert.

3) Deutschland: Für den ESC im nächsten Jahr wird es wieder ein Casting geben, deshalb ist dieser Vorschlag eher für 2013 gedacht. Ich weiß, dass ich mich zuvor noch für die Muttersprache stark gemacht hatte, aber hier muss ich mal eine Ausnahme machen, denn wenn wir diesen Künstler zum ESC schicken, würden wir garantiert in den Top 5 landen!! Vor allem den osteuropäischen Ländern wird der Beitrag gefallen und wir würden massig Punkte bekommen.


Mein Vorschlag für Deutschland: Shantel
Er ist der König des Balkan-Beats!! Der in Deutschland geborene Musikproduzent und DJ ist längst nicht mehr nur in der Szene bekannt, sondern genießt auch international Ansehen. Seine Singles fanden sich z.B. in den Top 10 in Polen und der Türkei und wurden außerdem auch schon für Filmsoundtracks herangezogen.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Nachträgliche Gedanken zum ESC 2011

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber der Tag nach dem ESC, der meistens erst am frühen Nachmittag beginnt, weil man bis in die frühen Morgenstunden mit Freunden zusammensaß, fühlt sich irgendwie leer an.
Im Kopf schwirren einem noch die Bilder von übertriebenen Performances und schrillen Kostümen herum, man trällert und summt noch die ein oder andere Melodie, die hängen geblieben ist, doch irgdendwas scheint nicht zu stimmen.
Bis einem dann auffällt: jetzt heißt es wieder ein ganzes Jahr lang warten!

Doch anstatt über die lange Wartezeit zu jammern, blicken wir lieber noch einmal zurück, was der diesjährige ESC alles zu bieten hatte.  

"Feel your heart beat!" - so lautete das Motto für den seit 1983 erst zum zweiten Mal in Deutschland stattfindenden Soncontest. Damals konnte Nicole mit "Ein bisschen Frieden" die Musikveranstaltung ins eigene Land holen. "Feel your heartbeat" hätte ich persönlich zwar für sinnvoller gehalten, aber man findet ja immer ein Haar in der Suppe.


Durch den Abend führten Stefan Raab, der schließlich großen Anteil daran hatte, den ESC nach Deutschland zu holen, Komikerin Anke Engelke und Judith Rakers. Letztere kam mir zwar bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen, bis mir Onkel Wiki dann erklärte, dass sie unter anderem die Tagesschau moderierte.

Tja und was soll man sagen? Die Drei haben ihren Job echt gut gemacht, es gab nichts daran auszusetzen. Mag sein, dass Anke besser ankam, als z.B. Raab, weil der vielleicht doch ein wenig zu sehr auf den Teleprompter fixiert war, doch dafür machte er mit dem Auftakt wieder alles wett. Denn wie genial war bitte die rockige Version vom letztjährigen Siegersong "Satellite" ?

Doch nicht nur die Moderatoren, sondern auch die Technik überzeugte und zwar auf ganzer Linie.  Die rießige LED-Leinwand war wohl das Meisterstück des Abends und ließ den ein oder anderen Auftritt in einem besseren Licht erscheinen, als eigentlich angemessen. Besonders beeindrucksvoll fand ich die Weltkugel, die langsam aufstieg, als der Finne seinen Beitrag vortrug. Das wurde nur noch durch die wunderschönen Vollmond- und atemberaubenden Sonnenaufgang-Landschaften, als der Franzose seine Oper schmetterte, getoppt. In der Halbzeitpause wurden wir von Jan Delay unterhalten, der live sowieso ein Genuss ist.
 
Bei der Punkteverteilung gab es die übliche Punkteschieberei, die dieses Jahr aber nicht unbedingt so extrem war, wie sonst immer. Außerdem dürfen wir uns nicht beklagen, schließlich haben wir unseren österreichischen Nachbarn ganze 12 Punkte zugeschoben (und bekamen dafür 10 zurück) und von den Eidgenossen bekamen wir ebenfalls gute 8 Punkte. Zugegeben: die Punktevergabe an die Nachbarn ist bei uns (noch) nicht so extrem, wie in den osteuropäischen Ländern, aber es ist nunmal auch Fakt, dass z.B. in Kroatien, dieselbe Musik, wie z.B. in Bosnien oder Serbien gehört wird (meistens Folklore).


Wie jedes Jahr gab es auch dieses Mal wieder einige Auftritte, die Eindruck (positiv und negativ) hinterlassen haben. Da wären z.B. die hyperaktiven Zwillinge aus Irland, die rockenden Zwerge aus Moldawien und die Sandkastenspielerin aus der Ukraine.

Fazit:
Die Deutschen loben sich ja nur ungern, doch von überall hört man Lob. Der ESC 2011 war wohl einer der Modernsten überhaupt und die Messlatte für alle nachfolgenden ESCs wurde sehr hoch gesetzt. Inhaltlich kann man sich streiten, doch sämtliche Rahmenbedingungen (Technik, Moderation, Zuschauer, Location etc.) waren nahezu perfekt. Ich freue mich auf nächstes Jahr!